Ausbildung und Fachkräftemangel sind schon lange die vorherrschenden Themen im Handwerk. Das war bei der jüngsten Vollversammlung der Handwerkskammer in Bremerhaven nicht anders. Als Gastrednerin begrüßte die Kammer Bremens Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Dr. Claudia Schilling.
Schilling erläuterte in ihrer Rede unter anderem Ansätze zur Lösung des Fachkräftemangels. Dazu zählte sie unter anderem die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. Positiv bewertete die Senatorin in diesem Zusammenhang die jüngsten Erleichterungen beim Zuzug von Fachkräften. Wichtig sei außerdem die gute Integration derjenigen, die in den vergangenen Jahren zugewandert sind, sowie schnelle Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.
Beim Thema Ausbildung spiele die Berufsorientierung eine entscheidende Rolle, um junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. Außerdem gelte es, noch mehr Frauen für das Handwerk zu begeistern. Eine wichtige Rolle komme auch der außerbetrieblichen Ausbildung zu. Dritter Punkt sei die Weiterbildung. In diesem Zusammenhang erwähnte sie unter anderem die Notwendigkeit der Meisterprämie.
Auch Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke hatte zuvor in seiner Begrüßungsrede auf die Herausforderung Fachkräftemangel hingewiesen. Das Jahr 2024 werde zeigen, welche Richtung die Konjunktur einschlage. „Wir befinden uns an einem Kipppunkt. Entweder, es geht ins Negative oder wir schaffen den Trend zum Positiven.“ Trotz aller Zweifel gelte es jetzt, positiv zu bleiben und nicht zu schwarz zu malen. „Wirtschaft ist immer auch Psychologie“, so Kurzke. Die Kammer setze sich in zahlreichen Gesprächen mit der Politik und der Verwaltung für die Interessen des Handwerks ein, wahre dabei aber stets ihre politisch neutrale Haltung.
Abschließend wies er auf zwei bedeutende Termine hin: Am 31. Mai plant die Handwerkskammer eine große, gewerkeübergreifende Feier für die Absolventen der Meisterkurse in der Kulturkirche St. Stephani. Und der Handwerker des Jahres soll am 20. September im Vorfeld des Bundesweiten Tages des Handwerks ausgezeichnet werden.
Hauptgeschäftsführer Andreas Meyer ging in seinem Bericht auf ein Thema ein, dass 2023 mit dem Start der Plattform ChatGPT eine enorme Dynamik entwickelt hat. „Künstliche Intelligenz wird die Welt ändern. Auch wir als Handwerkskammer werden das begleiten.“
Bei Thema Ausbildung und Fachkräftemangel sieht er die Kammer gut aufgestellt. Um mehr Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen, habe man sich 2023 auch personell verstärkt. Damit sei es möglich, junge Menschen auf ihrem Weg von der Schule in den Beruf lückenlos zu beraten und zu begleiten.
Fotos: Brandt/Hwk Bremen