Seit zwei Jahren gibt es in Bremen und Bremerhaven zwei Beratungsstellen für Unternehmen, die Arbeits- oder Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen oder sie beschäftigen: die „Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber“ (EAA). Nun ziehen die Fachkräfte der EAA eine erste Bilanz.
„Die Nachfrage nach unserem Angebot nimmt stetig zu“, berichtet Katharina Lammers, Beraterin bei der „Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber“ (EAA) in Bremen. Die interne Statistik spricht eine deutliche Sprache: Waren es im Anfangsjahr 2023 noch 215 Arbeitgeberkontakte, steigerte sich 2024 die Anzahl der Kontakte bereits um rund 45 Prozent. Auch für 2025 geht die EAA von einer weiter steigenden Tendenz aus.
Lammers und ihr Kollege Michael Rockstein in Bremen sowie Elke Kaune in Bremerhaven beraten Unternehmen, die Arbeits- oder Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen wollen oder sie beschäftigen. Dies wird vom Staat auf vielfältige Art und Weise finanziell gefördert. Die Praxis zeigt allerdings, dass insbesondere vielen kleinen und mittelständischen Betrieben die zeitlichen Ressourcen fehlen, sich intensiv mit den damit verbundenen Fragen auseinanderzusetzen. Die EAA-Fachleute helfen bei allen Anliegen, die Personalverantwortliche und Leitungskräfte zu diesem Thema haben, weiter: Sie bauen Hürden ab und führen schnell und unkompliziert zu den relevanten Unterstützungs- und Förderungsangeboten. Die Beratungen sind vertraulich und kostenfrei. Arbeitgeber können sich mit den Fachkräften im eigenen Betrieb oder in den Beratungsräumen der EAA verabreden.
Viele Kontakte entwickelten sich im Rahmen von Fachvorträgen, berichtet Lammers. Unternehmensverbände, Mitarbeitervertretungen und Netzwerkpartner laden die EAA-Expertinnen und -experten ein. Sie haben Interesse an den Themen wie „Was ist zu beachten, wenn sich ein Mensch mit Behinderung bewirbt?“, „Welche staatlichen Fördermittel gibt es?“, „Wie können wir einem krankheitsbedingten Leistungsabfall begegnen?“, „Was beinhaltet der besondere Kündigungsschutz für Menschen mit Behinderung?“.
Die Erfahrungen von Lammers im Gespräch mit Arbeitgebern sind positiv: „Wir treffen auf Inklusionsoffenheit“, so die Expertin, „was oft fehlt, sind Informationen. Die geben wir gern. Wenn wir auf diese Weise ermöglichen können, dass in den Betrieben mehr Beschäftigungsverhältnisse für Menschen mit Behinderung erhalten oder geschaffen werden, haben wir unseren Job gut gemacht.“
Der Integrationsfachdienst Bremen gGmbH (IFD Bremen): Die Integrationsfachdienst Bremen gGmbH (IFD Bremen), ansässig auf dem Bremer Teerhof, berät seit mehr als 20 Jahren Menschen mit Behinderung, die einen Job suchen, oder den vorhandenen sichern möchten. Auch Arbeitgeber erhalten eine kompetente Beratung. Erklärtes Ziel ist es, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben zu unterstützen. 30 erfahrene Fachkräfte des IFD Bremen stehen dafür mit Rat und Tat zur Verfügung. Jährlich erhalten rund 600 Ratsuchende eine individuelle, auf ihre Behinderung oder gesundheitliche Einschränkung abgestimmte Unterstützung. Auch das Interesse auf Arbeitgeberseite nimmt kontinuierlich zu; jährlich werden ebenfalls rund 600 Firmen beraten.
Kontakt:
Für Unternehmen in Bremen: Katharina Lammers und Michael Rockstein, Beratungsräume im „Unternehmensservice Bremen“, Hinter dem Schütting 8, 28195 Bremen, Tel: 0421-416500-80; E-Mail: eaa@ifd-bremen.de; Web: www.ifd-bremen.de/eaa
Die Beratungsstelle der EAA ist in Bremen beim Integrationsfachdienst Bremen angegliedert. Das Angebot wird aus Mitteln der Ausgleichsabgabe durch das Amt für Versorgung und Integration Bremen finanziert.
Für Unternehmen in Bremerhaven: Elke Kaune, Tel: 0471-30053-179; Email: ifd.kaune@eww.dee; Web: www.ifd-bremerhaven.info/arbeitgeber
Die Beratungsstelle in Bremerhaven ist dem Integrationsfachdienst Bremerhaven/Wesermünde angegliedert (Träger: Elbe-Weser Welten).