Praktische Eindrücke und Erfahrungen sind durch nichts ersetzbar – gerade wenn es um die Berufswahl geht. Das werden sieben Schüler der Freien Evangelischen Bekenntnisschule Bremen bestätigen können. Vier Tage lang haben sie Praxisluft in drei Bremer Handwerksbetrieben geschnuppert und dabei verschiede Berufe ausprobieren dürfen. Am Ende waren alle Beteiligten – Schüler, Eltern und auch die Betriebe – von der spontanen Aktion begeistert.
Obwohl die Viertklässler noch Zeit bis zu ihrer endgültigen Berufswahl haben, empfanden sie die Kurzpraktika als bereichernd. Organisator Steffen Röhrs, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Bremen, plädiert denn auch für einen möglichst frühen Start der Berufsorientierung an Schulen, damit die Jugendlichen genügend Zeit haben, die viele Möglichkeiten, die ihnen offenstehen, zu erfassen und eine Entscheidung reifen zu lassen. Viele Jugendliche hätten vor den Pflichtpraktika in den höheren Klassenstufen keinen Kontakt zum Handwerk. „Bei unserer Aktion haben sie mitnehmen können, dass Handwerk eine echte Option ist“, so Röhrs.
In seinem SHK-Betrieb konnten die Schüler am ersten Tag der Praktikumswoche handfest arbeiten und aus Kupfer-Rohren und Fittingen originelle Kerzenständer herstellen. An einem weiteren Tag bauten sie ein Miniatur-Holzhaus mit funktionsfähiger PV-Anlage. Ganz nebenbei nahmen sie auch jede Menge Informationen über das Handwerk mit.
Das gilt gleichermaßen für die Besuche in den anderen beiden beteiligten Betrieben. Bei der Tischlerei Ernst Zimmermann stellten die Jungen mithilfe modernster CNC-Technik Frühstücksbrettchen mit Namensgravur her, beim Autohaus Kossmann durften sie den Schraubenschlüssel auch selbst in die Hand nehmen und unter Anleitung kleine Arbeiten ausführen. Außerdem bekamen sie Einblicke in den kaufmännischen Bereich.
Steffen Röhrs hat die Aktion ebenso viel Spaß bereitet wie den Schülern. Eine Neuauflage, dann gerne auch mit der Beteiligung von Schülerinnen, schließt er ausdrücklich nicht aus.