Künstliche Intelligenz ist seit der Massenverfügbarkeit von Chat GPT in aller Munde. Mittlerweile bietet sie nicht nur Lösungen für die Hochtechnologie-Industrie, sondern auch für kleine und mittlere Unternehmen und Handwerksbetriebe. Wie das in der Praxis aussehen kann, davon konnten sich die Gäste der jüngsten Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Handwerks-Ma(h)l-Zeit der Handwerkskammer Bremen ein Bild machen.
Als Impulsgeber und Referenten informierten Arved Steinhauer von der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben e.V. Bremen und Jasser Saad vom Transferzentrum für Künstliche Intelligenz Bremen.AI über den derzeitigen Entwicklungsstand von KI-Anwendungen und gaben Beispiele dafür, in welchen Bereichen sie Betrieben greifbare Vorteile bringen kann. Dazu gehört den Experten zufolge unter anderem die Personalakquise. Anhand eines KI-generierten Firmenvideos zeigten sie, wie die neue Technologie dazu genutzt werden kann, schnell und effektiv Imagefilme zu erstellen. Dabei betonten sie, dass KI heutzutage weniger zum Ersetzen menschlicher Arbeitskraft sondern eher zu deren Ergänzung eingesetzt würde. In einigen Bereichen werde sie dennoch zu Umbrüchen führen, beispielsweise in der Fotografie oder beim Programmieren.



Mit Blick auf das häufig im Zusammenhang mit KI diskutierte Thema Datenschutz wiesen die Fachleute darauf hin, dass kostenlose KI-Tools häufig nicht den hiesigen gesetzlichen Anforderungen entsprächen. Unternehmen sollten im Übrigen klare Richtlinien für die Nutzung von KI aufstellen.
Schnelle Angebote, einfacher Wissensaustausch
Wie Handwerksunternehmen KI nutzen können, um ihre Abläufe im betrieblichen Alltag zu optimieren, zeigte Heiko Anders, Geschäftsführer der Anders Heizung-Sanitär GmbH. Der Unternehmer nutzt mehrere KI-Werkzeuge, um Aufgaben wie die Angebotserstellung zu beschleunigen, den Kundenservice und die Erreichbarkeit zu verbessern oder den Wissenstransfer innerhalb des Betriebs zu optimieren. Dazu nutzt er unter anderem einen firmeninternen Chat, über den Mitarbeiter schnell und unkompliziert zum Beispiel technische Informationen abfragen können.
Wie immer, wenn Betriebe neuen Technologien einführen, müssen auch bei der KI Mitarbeitende eingebunden und mitgenommen werden. Darauf wies Rena Fehre, stellvertretende Leiterin der Landesagentur für berufliche Weiterbildung und Transformation – LABEW+) hin. Anhand des Beispiels der Kreuzträger Kältetechnik GmbH & Co KG (siehe auch HiBB-Ausgabe April/Mai 2025) schilderte sie, wie ein solcher Prozess gestaltet werden kann. Gefördert werden könne die Implementierung von KI über das Programm INQA-Coaching. Infos: www.rkw-bremen.de/unsere-themen/new-work-zukunft-der-arbeit/inqa-coaching/
Handwerksunternehmen können sich bei Fragen zu den Themen Digitalisierung und KI an die Berater der Kammer wenden: Digitallotse Christopher Zimpel, Tel. 0421 30500-301, info@handwerkprojekt.de; Technischer Berater Marco Appel, Tel. 0421 30500-320, Betriebsberatung_HWK@hwk-bremen.de