Am 26. Februar wurde zum ersten Mal im Land Bremen ein Stiftungspreis verliehen. Das Stiftungshaus Bremen würdigte gemeinsam mit der Handelskammer Bremen, der Handwerkskammer Bremen, den Unternehmensverbänden im Lande Bremen, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen und der BIS Bremerhaven unternehmerisch tätige Persönlichkeiten und Menschen des Landes Bremen, die in außergewöhnlicher, gemeinnütziger Weise Gutes bewirken und stifterische Maßstäbe setzen.
Das Stiftungshaus als Initiator des Preises beschreitet damit einen neuen Weg, um Stiftungen mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. «Wir wollen dazu ermutigen, sich sozial und stifterisch zu engagieren«, sagt Harald Emigholz, bis Ende 2024 Präsident des Stiftungshauses Bremen. »Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen die große Kraft und Leidenschaft des Stiftens in bewegender Weise. Sie sind ein Vorbild. Sie zeigen, dass Geben glücklich macht. Uns beeindruckt die hohe gesellschaftliche Verantwortung, die in ihrer Stiftungsarbeit exemplarisch zum Ausdruck kommt. Das verdient eine besondere Bühne, die wir ihnen mit dem Stiftungspreis geben.«
Thomas Kurzke, Präses der Handwerkskammer Bremen, sagt: »Unternehmen sind nicht nur ihrem eigenen wirtschaftlichen Erfolg verpflichtet, sondern ganz klar auch dem Allgemeinwohl. Diese Verpflichtung nehmen sie häufig über ihr Engagement in Stiftungen wahr. Dabei kommt oft zum Ausdruck: Unternehmerische und gesellschaftliche Ziele ergänzen sich häufig oder sind sogar identisch. So fördern Stiftungen zum Beispiel junge Menschen in ihrer Ausbildung oder Frauen, die in noch typischen Männerberufen ihre berufliche Zukunft sehen.«
Der Bremer Stiftungspreis 2025 wird an Alina Armerding und Jan-Oliver Buhlmann, Gründerin bzw. Gründer und Vorstände der Stiftung Solidarität Ukraine, verliehen. Die Stiftung wurde im August 2022 gegründet, um Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen in der kriegszerstörten Ukraine wiederaufzubauen. »Unbürokratisch Hilfe zu leisten, die dort ankommt, wo sie gebraucht wird – auf lange Sicht: Das ist das Anliegen« der Stiftung.
Die Jury des Stiftungspreises würdigt die Weitsichtigkeit und Zukunftsorientierung des stifterischen, unternehmerischen Engagements. »Das lenkt heute schon den Blick auf morgen, auf den Wiederaufbau der Ukraine«, sagt Janina Marahrens-Hashagen, Sprecherin der Jury. Zudem engagiere sich die Stiftung auch für ukrainische Geflüchtete in Bremen. Im Urteil der Jury verkörpern Armerding und Buhlmann mit ihrer Haltung und ihrem Engagement in preiswürdiger Weise die Werte von Familienunternehmen: die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung. Sie nutzen bestmöglich die Möglichkeiten und bündeln die Kräfte ihrer beiden global ausgerichteten Unternehmen (Hansa-Flex AG, Buhlmann Group) – Infrastruktur, Know-how, Reichweite, finanzielle Mittel –, um zu helfen.
Stiftungshaus und Partnerorganisationen ehren die Karin und Uwe Hollweg Stiftung mit dem Bremer Stiftungspreis 2025 in der Kategorie »Stifterisches Lebenswerk« für ihr einzigartiges und vorbildliches Wirken in Bremen. Sie ist für die Entwicklung der Bremer Kunst- und Kulturszene nicht wegzudenken. Die 1996 gegründete Karin und Uwe Hollweg Stiftung ist die wichtigste private Förderinstitution für Kultur in Bremen und darüber hinaus.
Die Stiftung unterstützt neben den bedeutenden Kulturinstitutionen der Stadt auch eine große Vielfalt an kleinen kulturellen Projekten. Sie trägt dazu bei, den Standort Bremen attraktiver zu machen, und hat ihn kulturell erstrahlen lassen. Karin Hollweg, die Künstlerin, und Uwe Hollweg, der Unternehmer, sind beispielhafte Kulturmäzene, die mit Großzügigkeit, Leidenschaft für Kunst und Expertise Maßstäbe gesetzt haben. Die Karin und Uwe Hollweg Stiftung hat ihren Sitz im Hollweg Haus am Altenwall 6 in Bremen. Dort befindet sich die ursprünglich private Kunstsammlung, die seit 2012 Teil der Stiftung ist. Uwe Hollweg, Ehrenbürger Bremens, ist am 9. Dezember 2024 verstorben.


ZUM HINTERGRUND
Die Jury des Bremer Stiftungspreises ist mit sieben Persönlichkeiten besetzt, die verschiedene Bereiche repräsentieren – Wirtschaft, Medien, junge Generation, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, ferner gehört ein nichtbremischer Experte dazu. Namentlich sind das Libuse Cerna (Festivalleiterin, Hochschuldozentin, Journalistin), Dr. Martin Doerry (Historiker, Buchautor, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur DER SPIEGEL), Dr. Yvette Gerner (Intendantin, Radio Bremen), Prof. Dr. Jutta Günther (Rektorin, Universität Bremen), Lene Knoll (Lenes Bio Backstube GmbH), Ingo Kramer (Unternehmer, Ehrenpräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände) und Janina Marahrens-Hashagen, (Unternehmerin, Marahrens Group), zugleich Sprecherin der Jury.
»Die Handelskammer Bremen unterstützt den Bremer Stiftungspreis, weil Stiftungen eine ganz wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen«, sagt Eduard Dubbers-Albrecht, Vizepräses der Handelskammer Bremen.
»Als die Unternehmensverbände erfahren haben, dass der. Bremer Stiftungspreis 2025 nicht an eine Stiftung oder ein Projekt vergeben werden soll, sondern an die dahinterstehende, stiftende Unternehmerpersönlichkeit, haben wir sofort gesagt, was für eine tolle Initiative, was für ein tolles Projekt, das verdient unsere vollste Unterstützung«, so Lutz Oelsner, Präsident, Die Unternehmensverbände im Lande Bremen e.V.
»Stiftungen tragen häufig dazu bei, dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft zusammenfinden. Das ist heute wichtiger denn je. Auch aus diesem Grund unterstützen wir den Bremer Stiftungspreis sehr gerne«, ergänzt Thomas Kurzke, Präses der Handwerkskammer Bremen.