Zum Baugewerbetag sind die Mitgliedsunternehmen des Verbands Baugewerblicher Unternehmer im Land Bremen (VBU) und Bauinnung Bremen dieses Mal in den Räumlichkeiten des Bremer Entsorgungsunternehmens Nehlsen zusammengekommen.
Die Veranstaltung wird von beiden Organisationen ausgerichtet, die neben den jährlichen Mitgliederversammlungen immer auch ein interessantes Rahmenprogramm planen. So hatten die Teilnehmer schon vor dem offiziellen Start des Baugewerbetages die Gelegenheit, sich über die Arbeit eines bundesweit führenden Entsorgungsdienstleisters zu informieren und dabei auch die beeindruckende Abfallsortieranlage von Nehlsen zu besichtigen.
Ein besonderer Gast des Tages war Arbeitssenatorin Dr. Claudia Schilling, die in ihrem Grußwort die enge Verflechtung von Politik und Handwerk betonte. Insbesondere die Themen Fachkräftemangel, Arbeitskräftequalifikation und Ausbildung standen im Mittelpunkt ihres Vortrags. Dabei schlug sie auch einen Bogen zwischen dem wachsenden Bedarf an qualifizierten Fach- und Arbeitskräften im Baugewerbe und den vielen jährlich von der Innung durchgeführten Prüfungen.
Besonders positiv wurde ihr Dank für das große ehrenamtliche Engagement der vielen Mitglieder in den Prüfungsausschüssen bewertet. Ohne diese ehrenamtliche Mitarbeit könnte im Baugewerbe nicht in dieser Breite ausgebildet werden. Die Wertschätzung durch die Politik kam bei den Teilnehmern des Baugewerbetages gut an.
Die wirtschaftliche Lage der Baubranche war ebenfalls ein zentrales Thema des Tages. Die Branche zeigte sich in den vergangenen Jahren trotz diverser Herausforderungen recht widerstandsfähig. Die Auswirkungen der Coronapandemie, steigende Materialpreise und der Krieg in der Ukraine haben wenige Spuren auf den Baustellen hinterlassen. Inzwischen ziehen aber doch dunkle Wolken am Horizont auf, die ganz wesentlich auf deutlich gestiegene Bauzinsen bei gleichzeitig schlechterer öffentlicher Förderung zurückzuführen sind.
Einige Unternehmen berichteten zwar noch von stabilen Auftragsbüchern, andere dagegen spüren schon deutlich die Folgen einer schwierigen Marktlage.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Ausbildung im Baugewerbe. Die Neuordnung der Bauberufe und die Überarbeitung der Lehrpläne wurden als wichtige Schritte zur Sicherung der Qualität in der Ausbildung betrachtet. Voraussichtlich ab dem Ausbildungsjahr 2026/27 wird der Nachwuchs dann nach neuen Lehrplänen unterrichtet, die viel besser die Anforderungen moderner Baustellen abbilden.
Eine Herausforderung für alle ausbildenden Betriebe bleibt es, junge Menschen frühzeitig für eine Karriere im Baugewerbe zu begeistern und sie gezielt auf die Anforderungen des Berufs vorzubereiten.
Selbstverständlich kam beim Baugewerbetag auch die Chance zu einem umfassenden Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht zu kurz.