Während in Bremen die Landeszuschüsse für die überbetriebliche Ausbildung landesweit gekürzt werden sollen, streicht Bremen diese für das Baugewerbe und die Dachdecker gleich ganz. Diese jüngst umgesetzte Regelung der bremischen Bildungssenatorin stößt auf großen Widerstand in der Bauinnung Bremen und dem Verband Baugewerblicher Unternehmer Bremen e.V. (VBU).
In einem gemeinsamen Schreiben an Senatorin Sascha Aulepp macht das Baugewerbe seine große Sorge darüber deutlich, dass Auszubildende der Bauberufe durch eine geänderte Richtlinie zur Ausbildungsförderung von wichtigen Finanzmitteln abgeschnitten werden. Hintergrund ist, dass die Senatorin im August des vergangenen Jahres eine neue Regelung umgesetzt hat, wonach Lehrgänge für Auszubildende, für die eine Sozialkasse Bau (SOKA Bau) Erstattungen zahlt, künftig von einer ergänzenden Landesförderung ausgeschlossen sind. Aufgrund der angespannten bremischen Haushaltslage wolle man die Zuschüsse nicht länger für alle Gewerke aufrechterhalten, heißt es in der Begründung der Verwaltung.
Diese Argumentation stößt bei den Vertretern des Baugewerbes auf Unverständnis. Bauinnung und Baugewerbeverband verweisen ausdrücklich darauf, dass die Mittel der SOKA Bau keine Vollfinanzierung der Lehrgänge darstellen und das Baugewerbe daher wie andere Gewerke auch dringend auf eine ergänzende Länder- und Bundesförderung angewiesen sei. Ebenfalls kritisch sei, dass durch die neue Förderungspraxis einzelne Ausbildungsberufe benachteiligt werden. Damit würden sachlich gleiche Situationen ohne ausreichende Begründung unterschiedlich behandelt.
Nach Ansicht der Verbände liege darin eine rechtlich kaum haltbare Ungleichbehandlung vor. Die beiden Verbände fordern Senatorin Aulepp daher unmissverständlich dazu auf, den Ausschluss der baugewerblichen
Auszubildenden von der Landesförderung zu prüfen und rückgängig zu machen.